Geschichte der Mediation
Viele meinen, Mediation stamme aus den USA, und führen exemplarisch Beweis, dass z.B. 1947 dort dieser Begriff im Rahmen der Regulierung von Gewerkschaftskonflikten erwähnt wird. Näher untersucht, verdeutlicht sich jedoch, dass der Begriff Mediation bereits wesentlich früher im europäischen Raum verwendet wurde, er also in jüngerer Zeit höchstens re-importiert worden sein konnte.
Im Schlussdokument zum Westfälischen Frieden 1648 etwa steht schon geschrieben, dass der von Papst Urban VIII entsandte Diplomat Fabio Chigi als "Friedensvermittler" ("mediator pacis") fünf Jahre "... ohne Parteylichkeit mühevoll und unverdrossen ..." erfolgreich gearbeitet habe. Bereits 30 Jahre zuvor versuchte im "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation" der Kurfürst von Sachsen mit drei Co-Mediatoren an seiner Seite zwischen den böhmischen Ständen und Habsburg als "Mediator" zu vermitteln. Im "Danske Lov", einer dänischen Rechtskodifikation aus dem Jahre 1683, findet sich der Originalbegriff ebenso. In diesem Gesetz ist die Freiheit der Streitparteien zur friedlichen Konfliktlösung durch "Mediation" festgehalten. Ein ergänzendes Dekret aus dem Jahre 1795 enthält Richtlinien und detaillierte Gründe, Mediationen an Stelle von Gerichtsprozessen durchzuführen.